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Nr. 99, Juli 2017 - Ihre Gesellschaft

Ein System grenzenloser Verantwortungslosigkeit

Die deutschen DAX-Konzerne (ohne Banken und Versicherungen) haben in den letzten Jahren gigantische 611 Milliarden Euro Schulden gemacht. Und zwar, weil sie – wie bei Bayer oder Fresenius – für große Milliardensummen andere Firmen aufgekauft haben.

Zum Teil haben sie sogar Schulden gemacht, um die Aktien ihres eigenen Konzerns zurückzukaufen und zu vernichten. Dadurch können sie ihren Aktionären höhere Dividenden bescheren: Wenn nämlich weniger Aktien eines Unternehmens existieren, dann wird pro Aktie mehr Gewinn ausgezahlt.

Derzeit sind die Zinsen für diese riesigen Schulden niedrig. Doch falls die Zinsen wieder steigen oder ein anderes Problem entsteht, könnten die Konzerne von heute auf morgen am Rand der Zahlungsunfähigkeit stehen – mit unberechenbaren Folgen für die Arbeiter und die gesamte Wirtschaft.

Doch was interessiert die Manager und Aktionäre, was morgen kommen könnte? Für sie zählt nur der Profit von heute.

Ihr ganzes System beruht auf grenzenloser Verantwortungslosigkeit der kapitalistischen Klasse. Wir dürfen die Entscheidungen über unsere Arbeit, über unser Leben und über die ganze Wirtschaft nicht in ihren Händen lassen! 

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