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Nr. 34, September 2011 - Aus dem Ruhrgebiet

Opel-Bochum: Alles freiwillig!?!

Nein, es sind keine Entlassungen. 78 Kollegen von Opel Bochum werden einfach nach Rüsselsheim zwangsversetzt… oder sie kündigen „freiwillig“. Diese Erpressung der 78 Kollegen ist nur die letzte in einer Serie von Widerwärtigkeiten.
Anfang 2010 hat General Motors angekündigt, 1800 Arbeitsplätze in Bochum abzubauen und hatte zur Beruhigung versprochen, es gäbe „keine Entlassungen, keine betriebsbedingten Kündigungen“.
Seitdem hat Opel alles gemacht, um die Arbeiter „freiwillig“ zur Kündigung zu bewegen. Immer wieder wurden sie einzeln ins Büro gerufen, wo man ihnen vorgerechnet hat, dass sie doch besser die Abfindung nehmen und gehen sollten… sonst würden sie ohnehin in 1-2 Jahren entlassen. Andere wurden schon einmal „probeweise“ für einige Monate nach Rüsselsheim versetzt. Und die Firma wurde zu einem regelrechten Arbeitsamt, wo sich die Beschäftigten an „Beratungstagen“ über andere Stellenangebote und Berufsaussichten informieren sollten.

Über anderthalb Jahre hat man die 1800 Arbeiter nach und nach mürbe gemacht und zur „freiwilligen“ Kündigung gezwungen. Nur 78 fehlten ihnen am Ende noch, und die werden jetzt zwangsversetzt. So kann Opel weiter verkünden, es habe in seiner Firmengeschichte noch nie Kündigungen gegeben, sondern immer nur „sozial-verträglichen Stellenabbau“… wie in Bochum.

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