Startseite > Das Rote Tuch > 141 > Afghanistan: Die Besatzer hinterlassen ein lebensgefährliches (...)

Nr. 141, April 2021 - Internationales

Afghanistan: Die Besatzer hinterlassen ein lebensgefährliches Trümmerfeld

US-Präsident Biden und die NATO planen, ihre Truppen bis September aus Afghanistan abzuziehen, in das sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eingefallen waren. 20 Jahre lang haben die USA und ihre Verbündeten, darunter Deutschland, die Städte Afghanistans militärisch besetzt. Sie haben Militäreinsätze und Bombenangriffe im Hinterland geführt – alles angeblich mit dem Ziel, gegen den Terrorismus und das mittelalterliche Unterdrückerregime der Taliban zu kämpfen.

In Wahrheit haben sie alles nur noch schlimmer gemacht. Auf dem Nährboden von Dauerkrieg und bitterster Armut haben sich so viele bewaffnete Kriegsbanden entwickelt wie noch nie und häufen sich Überfälle und Anschläge. Die einen sind mit den westlichen Besatzungsmächten verbündet, andere mit den Warlords, den Opiumschmugglern... oder den Taliban, die mittlerweile der Verhandlungspartner der USA geworden sind.

Die Bevölkerung, allen voran die Frauen und die Armen, sind die Hauptopfer dieser Entwicklung. Doch anders als die Truppen der imperialistischen Großmächte, die dieses Chaos und die Zerrüttung verursacht haben, können sie nicht einfach abziehen. Im Gegenteil: Deutschland und andere Staaten schieben sogar diejenigen, die dem Wahnsinn entfliehen konnten, teilweise wieder in die Hölle ab. Schließlich hätten die westlichen Truppen hier ja für „Sicherheit und Demokratie“ gesorgt!

Das Rote Tuch
Archiv