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Nr. 171, Dezember 2023 - Ihre Gesellschaft

Hamburger Hafen: "Wild" sind die Vorstände

Am 6. November sind 150 Arbeiter*innen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) spontan in den Streik getreten: aus Protest dagegen, dass der Vorstand beschlossen hat, 49,9% des bislang städtischen Unternehmens an den Reederei-Konzern MSC zu verkaufen.
Vier Schichten lang haben sie durchgehalten und weitergestreikt, obwohl es nach deutschem Streikrecht ein „wilder“ (also unerlaubter) Streik war, und die Chefetage ihnen allen mit „arbeitsrechtlichen Konsequenzen“ gedroht hat.

Allen ist klar, dass die Teil-Privatisierung Angriffe und Verschlechterungen für die Arbeiter*innen mit sich bringen wird. Doch während die Unternehmer die Arbeitenden jederzeit angreifen dürfen, ist es den Arbeitenden in Deutschland außerhalb von Tarifverhandlungen fast nie erlaubt, sich dagegen zu wehren.

Zu Recht haben sich die 150 Kolleg*innen daran nicht gehalten. Und auch der einzige Versuch, eine der Streikenden (die Vertrauensleute-Sprecherin) nach dem Streik zu kündigen, ist gescheitert.

Mit ihrem selbstständigen Streik und anhaltenden Protesten haben die Arbeitenden die Zukunft vorbereitet: Sie haben den alten und neuen Besitzern sehr deutlich gemacht, dass sie sich nicht alles gefallen lassen werden, was diese nach der Privatisierung mit ihnen vorhaben.

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