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Nr. 25, November 2010 - Ihre Gesellschaft

Das „Jobwunder“ ist in Wahrheit… ein Angriff auf alle Arbeitenden

Was rühmen sich die Regierungspolitiker und ihre Wirtschafts“experten“ nicht überall mit den sinkenden Arbeitslosenzahlen! Offiziell ist die Arbeitslosigkeit auch auf 2,9 Millionen gesunken.
Doch in den letzten 20 Jahren haben die Politiker vor allem gelernt, die Statistiken zu fälschen.
Zählt man die Arbeitslosen in Weiterbildungen, Maßnahmen oder 1-Euro-Jobs und all die anderen Arbeitssuchenden hinzu, muss selbst die Arbeitsagentur offiziell zugeben, dass über 5,5 Millionen Menschen heute arbeitslos sind.
Noch dramatischer zugenommen hat die Zahl der „halben Arbeitslosen“: Teilzeit, Zeitarbeit, Niedriglohn. Nur darauf beruht ihr „Jobwunder“ heute. Es beruht auf einer Explosion der Teilzeit- und 400-Euro-Stellen, in denen die Arbeitenden flexibel und oft mit irrsinnigen Fahrzeiten 4 Stunden in einem Tempo schuften müssen, das man 8 Stunden lang nie durchhalten könnte... und dabei noch weniger als HartzIV verdienen.
Und es beruht auf Befristung und Leiharbeit – also auf Arbeitsplätzen, die die Bosse bei der nächsten Flaute sofort wieder vernichten können. Sie machen heute über die Hälfte der angebotenen Stellen aus.

Wie kann man die Arbeitslosigkeit bekämpfen?

Hinter der glänzenden Fassade sinkender Arbeitslosenzahlen steht so in Wahrheit ein massiver Angriff der Unternehmer, die nicht zuletzt die Krise der letzten 2 Jahre weidlich genutzt haben, um die Arbeitsplätze für Millionen Arbeitende massiv zu verschlechtern.
Und dieser Angriff wird weitergehen. Schon verkünden CDU-Politiker, wir sollten uns schon mal auf eine Verlängerung der Arbeitszeiten vorbereiten, und zwar auf 45 Stunden die Woche!

Sicher nicht! Worauf wir uns vorbereiten müssen, ist, den Kampf gegen diese Verschlechterungen aufzunehmen. Um Arbeitslosigkeit, stundenweise Beschäftigung und Leiharbeit wirklich zu bekämpfen, müssen Entlassungen verboten und Unternehmen wie Öffentlicher Dienst gezwungen werden, wieder viele feste Vollzeit-Arbeitsplätze zu schaffen. Dann könnte man die vorhandene Arbeit sinnvoll unter Allen aufteilen, ohne Lohnverlust.
Geld dafür ist reichlich vorhanden. Es schlummert auf all den Konten der Unternehmer, Firmen und Großaktionäre. Es ist der Reichtum, den die Arbeitenden mit ihrem Schweiß, mit ihrem Kopf und ihren Händen erarbeitet haben. Und es wird darauf ankommen, dass wir Arbeitenden sie mit massivem Druck dazu zwingen, nach all den Jahren endlich einen Teil dieser aufgehäuften Vermögen wieder für unsere Belange herauszurücken.

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