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Nr. 67, September 2014 - Ihre Gesellschaft

Möbel Kröger, Rück und XXXL: Keine „Eltern“, sondern Gegner!

Noch heute klingt den Arbeitenden von Möbel Kröger und Rück die Heuchelei der alten Besitzer im Ohr. Diese hatten still und heimlich ihre Möbelhäuser an XXXLutz verkauft.
Am 7. Januar waren Frau Rück und Herrn Kröger zu den Arbeitenden gekommen und hatten ihnen – kein Scherz – die Besitzer von XXXL als ihre „neuen Eltern“ vorgestellt, die sich um sie kümmern würden. Als ob Unternehmer für etwas anderes Liebe hätten als für ihren Profit!

Und genau so „kümmern“ sie sich: Die Kröger-Nebenstelle in Steele wurde geschlossen, die 14 Arbeiterinnen Ende Juni entlassen. Bis August wurden die 86 Beschäftigten der Essener und Oberhausener Verwaltung auf die Straße gesetzt. Viele der Betroffenen sind 40 oder 50 Jahre alt. Wie sollen sie eine neue Arbeit finden, von der sie ihre Familie ernähren können?

Und von den Übriggebliebenen wissen manche bis heute nicht, wie ihr neuer Arbeitsvertrag aussieht, wie ihre Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten sein werden und wie hoch (beziehungsweise niedrig) ihr Lohn.
Nur eines wissen sie sicher: Die neuen Eltern wollen sich darum „kümmern“, dass die neuen Arbeitsbedingungen in jedem Fall… schlechter sind als die alten.
Ja, wenn man als „Kinder“ so fürsorgliche und liebe „Eltern“ hat, da kann man ja nur brav und gehorsam werden.
Oder?

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