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Nr. 26, Dezember 2010 - Ihre Gesellschaft

Einsparungen durch die Hintertür

Mit der Wehrpflicht verschwindet zum 1. Juli auch der Zivildienst... und mit ihm 60-70.000 Arbeitsplätze in Krankenhäusern, Altenheimen, Jugendhäusern. Natürlich erhält keine öffentliche Einrichtung das Geld, um stattdessen ausgebildete Krankenschwestern, Altenpfleger, Sanitäter oder Erzieher einzustellen, was ja sogar eine Verbesserung zu heute wäre.
Nein. Die Hälfte der Stellen sollen junge Leute ersetzen, die diese Arbeit ein Jahr lang für 500 Euro im Monat freiwillig machen. Wurden zum Zivildienst zumindest alle jungen Männer, egal aus welcher sozialen Schicht, herangezogen, soll die gemeinnützige Arbeit nun also von den Frauen und Männern verrichtet werden, die keinen Ausbildungsplatz bekommen, ein Berufspraktikum brauchen oder in sonst einer Warteschleife hängen.
Und die anderen Stellen, also mindestens 30.000 Arbeitsplätze, werden einfach abgeschafft, eingespart – ohne Rücksicht auf die Folgen. Selbst bei einer Reform der Armee gelingt es der Regierung so noch, mehrere hundert Millionen Euro im sozialen Bereich zu sparen… und diesen noch weiter zu verschlechtern.

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