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Nr. 86, Mai 2016 - Ihre Gesellschaft

1-Euro-Job… lebenslang?

Wie viele Arbeitsplätze sind in den Öffentlichen und Sozialen Diensten bereits durch 1-Euro-Jobs ersetzt worden! Das heißt durch Arbeitsplätze, in denen man für seine Arbeit nur ein Almosen bekommt und keinerlei Rechte als Arbeiter hat: kein Recht auf einen Betriebsrat, kein Streikrecht,…
Zumindest eine Regelung hat der Ausweitung dieser 1-Euro-Jobs bislang etwas entgegengewirkt: Ein Arbeitsloser durfte maximal 24 Monate innerhalb von 5 Jahren einen 1-Euro-Job machen, nicht länger. Genau das aber soll sich nach Plänen der Regierung jetzt ändern. Jeder Arbeiter, der in den letzten zehn Jahren mindestens neun Jahre lang keine Arbeit finden konnte, soll jetzt bis zur Rente durchgehend einen 1-Euro-Job machen „dürfen“.

Einstellungen statt 1-Euro-Jobs!
Die Regierung behauptet, das sei auch im Interesse der Arbeitslosen. Auf diese Weise würden die Betroffenen wenigstens dauerhaft eine Beschäftigung haben. Eine andere Arbeit würden sie ohnehin nicht mehr finden.
Was für eine dreiste Lüge! Die 1-Euro-Jobs Jobs befinden sich fast ausschließlich im Öffentlichen und Sozialen Dienst, in Altenheimen, Grünpflege, auf Baustellen, in Schulen. Wenn die Betroffenen diese Arbeit so gut machen, dass sie sie bis zur Rente als 1-Euro-Job ausüben können – dann können sie dieselbe Arbeit auch als normaler Tarif-Arbeiter des Öffentlichen Dienstes machen.

Doch genau das wollen die Herrschenden nicht. Mit ihren geplanten lebenslangen 1-Euro-Jobs wollen sie weiter sparen und im Öffentlichen Dienst ein Modell für dauerhafte, rechtlose Billigarbeit schaffen. Und das ist ein Angriff auf alle Arbeiter!

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