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Nr. 134, August 2020 - Ihre Gesellschaft

Streik auf der Baustelle: Kein Lohn – keine Arbeit

45 Tage hatten sie auf einer Regensburger Großbaustelle gearbeitet, ohne einen Cent Lohn zu sehen. Ständig wurden sie vertröstet. Dann hatten die 25 Arbeiter genug: Am 5. August traten sie in den Streik, legten die Baustelle lahm und besetzten bei brütender Hitze 24 Stunden lang die Kräne.
Die vorwiegend ägyptischen Arbeiter sind bei einer italienischen Firma angestellt, die als Subfirma für eine österreichische Subfirma einer deutschen Subfirma der deutschen Immobilienfirma F&B Grundbesitz Regensburg arbeitet. Und keine der Firmen in dieser Kette wollte für die nicht gezahlten Löhne verantwortlich sein.

Die Sub-Sub-Subfirmen sind eine übliche Masche, mit denen die deutschen Bau- und Immobilienkonzerne von massiver Ausbeutung, langen Arbeitstagen und Niedrigstlöhnen (oder auch gar nicht gezahlten Löhnen) profitieren – und gleichzeitig alle Verantwortung auf die Subfirmen abwälzen können. Doch diesmal haben die Arbeiter ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem der Bauherr F&B Grundbesitz Regensburg anfangs noch erklärt hatte, er habe mit den Männern einer Subfirma „eigentlich überhaupt nichts zu tun“, haben ihn 24 Stunden Streik vom Gegenteil überzeugt, und er hat sofort einen Großteil des Lohns überwiesen.

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