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Nr. 164, April 2023 - Ihre Gesellschaft

Ostdeutschland: Auch in Zukunft niedrigere Renten

Mit der nächsten Rentenerhöhung ist endlich eine Ungerechtigkeit beseitigt: 33 Jahre nach der Wiedervereinigung bekommt man in Ostdeutschland dann endlich für einen Rentenpunkt dieselbe Rente wie im Westen. Bislang hat man im Osten (bei gleicher Anzahl an Arbeitsjahren und gleichem Lohn) noch immer weniger Rente bekommen als im Westen.

Dennoch werden die Renten im Osten auch in Zukunft deutlich niedriger sein. Denn was auch 33 Jahre nach der Wende kein bisschen vereinigt ist, sind die Löhne. Arbeitende in Ostdeutschland verdienen im Schnitt noch immer ein Viertel (!) weniger als im Westen.

Kein Wunder, denn die Kapitalisten (und damit auch die Regierung) haben gar kein Interesse, daran etwas zu ändern. Für sie ist es von Vorteil, dass sie eine große Region haben, in der es noch immer so viel Armut und Arbeitslosigkeit gibt, dass sie hier besonders niedrige Löhne zahlen und noch mehr ausbeuten können.

Der Kapitalismus lebt von der Ungleichheit und Spaltung unter den Arbeitenden. Er braucht Gruppen von Arbeitenden, die schwächer dastehen und die er ganz besonders ausbeuten kann – sei es, weil sie Frauen oder Migranten sind oder wie im Osten in einer ärmeren Region leben. Deshalb ist der Kapitalismus auch nach über 30 Jahren unfähig, die Arbeitsbedingungen in Ost- und Westdeutschland wieder zu vereinen.

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