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Nr. 47, November 2012 - Ihre Gesellschaft

8 Stunden am Tag sind mehr als genug

Inzwischen müssen 2,5 Millionen Menschen in Deutschland zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit noch einen Nebenjob machen, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor 10 Jahren!

Kein Wunder: Die Bosse senken seit Jahren die Löhne und gleichzeitig schießen die Preise in die Höhe.
So bleibt immer mehr Menschen nichts anderes übrig, als nach 8 Stunden auf ihrer Arbeit noch zusätzlich zu kellnern, an der Kasse zu stehen oder Zeitungen auszutragen – also 10, teilweise 12 Stunden am Tag zu arbeiten und noch weniger Zeit für sich und die Familie zu haben.

Über viele Jahrzehnte lang, seit Mitte des 19. Jahrhunderts, hat die Arbeiterbewegung hartnäckig für den 8-Stunden-Tag gekämpft. Sie wollten, dass ihr Leben mehr ist als Arbeit. Sie forderten, dass sie Zeit mit ihrer Familie, mit Freizeit, Sport, Politik und vielem mehr verbringen können – und dafür auch ausreichend Lohn bekommen.
1946 wurde der 8-Stunden-Tag in Deutschland dann endlich eingeführt.

Und wenn wir nicht wollen, dass die Unternehmer heute, fast 70 Jahre später, das Rad wieder zurückdrehen, indem sie uns mit ihren mickrigen Löhnen wieder zu 10 oder 12 Stunden-Tagen zwingen, dann werden wir ihre Gier genauso entschlossen bekämpfen müssen wie die vielen Arbeiter, die einst den 8-Stunden-Tag erkämpft haben.

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