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Nr. 153, April 2022 - Aus dem Ruhrgebiet

Essen: Opfer von Polizeigewalt steht vor Gericht

Im März 2020 beleidigten Essener Polizisten mit rassistischen Sprüchen eine ältere Migrantin aus Nigeria. Als sich ihr 27jähriger Sohn lautstark darüber empörte, versuchte ein Beamter mit dem Schlagstock auf ihn einzuschlagen und – als er davor floh – jagten ihn die Polizisten durch die halbe Innenstadt und verprügelten ihn. Für all das gab es Zeugen. Doch wurden danach etwa die Polizisten wegen Körperverletzung und rassistischer Gewalttaten angeklagt? Nein! Die Polizisten haben den jungen Mann vor Gericht gestellt, wegen… „Widerstand gegen die Staatsgewalt“.

Erst kurz vorher waren zwei andere Migranten mit demselben Vorwurf vor Gericht gestellt worden, nachdem dieselben Polizisten sie bei einer Verkehrskontrolle verprügelt hatten! Zufällig gab es Handy-Aufnahmen, die die Polizeigewalt bewiesen, und so wurden die Migranten freigesprochen.

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Zeugenaussagen wurde auch der 27jährige Nigerianer freigesprochen. Doch die rassistischen, gewalttätigen Polizisten sind weiter im Dienst.

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