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Nr. 107, April 2018 - Ihre Gesellschaft

Mindestens 200 Euro mehr Lohn für Alle!

Hunderttausende Arbeitende der städtischen Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe, Kitas, der Stadtverwaltung und Müllabfuhr haben in den letzten Wochen mehrfach einzelne Tage gestreikt. Die Beteiligung an den Streiks und Großdemonstrationen war hoch, ihre Forderung 6%, aber mindestens 200 Euro mehr Lohn für Alle.
Denn ob Putzfrau oder Ingenieur, ob Busfahrer oder Werkstattleiter, alle müssen gleichermaßen die steigenden Mieten, Gebühren und Preise bezahlen. In den letzten Jahrzehnten gab es aber – wenn überhaupt – meist prozentuale Lohnerhöhungen. Die aber benachteiligen gerade die Arbeiter, die ohnehin wenig verdienen. Denn 3% von 1.000 Euro ist nur halb so viel Lohnerhöhung wie 3% von 2.000 .
Besonders die Arbeiter mit niedrigen Löhnen konnten so nie die steigenden Preise ausgleichen: Sie sind von Jahr zu Jahr ärmer geworden. Deshalb haben sie einen Festbetrag von mindestens 200 Euro mehr für Alle gefordert.
Bundesregierung und Kommunaler Arbeitgeberverband haben sich geweigert, über eine Forderung, die besonders den Arbeiterinnen und Arbeitern mit niedrigen Löhnen zu Gute kommt, auch nur zu reden. Ja, sie haben sogar die Frechheit besessen zu behaupten, gerade Putzfrauen, Busfahrer oder Müllwerker würden bei ihnen eher „zu viel“ verdienen.
Am Ende konnte mit den Warnstreiks eine prozentuale Lohnerhöhung von 3,2% in diesem, 3,1% im nächsten und 1% im übernächsten Jahr durchgesetzt werden. Ein gleicher Festbetrag für Alle bleibt allerdings weiterhin die richtige Perspektive, auch in anderen Branchen.

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