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Nr. 151, Februar 2022 - Ihre Gesellschaft

Die Kandidatur Ottes: Die Verbindungen zwischen CDU und AfD

Eigentlich wäre die Wahl des Bundespräsidenten sehr unspektakulär verlaufen. SPD, CDU/CSU, FDP und Grüne haben sich längst darauf geeinigt, dass der jetzige Bundespräsident und SPD-Politiker Steinmeier am Sonntag erneut gewählt wird. Doch der AfD ist mit ihrem Gegenkandidaten ein Coup gelungen. Denn sie hat den CDU-Politiker Max Otte aufgestellt, was über beide Parteien einiges aussagt.

Otte war lange Jahre Unternehmensberater: Er hat Unternehmen darin beraten, wie sie Arbeitsplätze vernichten und bei den Arbeitenden sparen können. Heute ist er Vermögensberater und Fonds-Manager für Reiche und Spekulanten. Das ist der Kandidat der AfD, die sich so gerne als die Partei der „kleinen Leute“ ausgibt!

Noch bezeichnender ist, dass Otte nicht etwa Mitglied der AfD, sondern seit 30 Jahren CDU-Mitglied ist. Bis zu seiner Kandidatur war er Vorsitzender der Werte-Union, des rechten Flügels der CDU, die nebenbei zu den eifrigsten Unterstützern des neuen Parteivorsitzenden Friedrich Merz gehört. Otte kandidiert, um einer in der Werte-Union und in den ostdeutschen CDU-Landesverbänden verbreiteten Meinung Nachdruck zu verleihen: Dass die CDU endlich Merkels gemäßigten Kurs und die Zusammenarbeit mit der SPD beenden und dafür mit der AfD zusammenarbeiten sollte.

Otte ist ein weiterer Beweis dafür, dass die bürgerlichen Parteien kein Schutzwall gegen die Rechtsextremen sind, sondern eine Brücke zu ihnen.

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