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Nr. 70, Dezember 2014 - Ihre Gesellschaft

Arzttermine: Die Regierung lässt uns weiter warten

Jeder kennt es: Man ruft beim Augenarzt an, beim Orthopäden oder schlimmer noch, beim Neurologen, und bekommt einen Termin in 3 Monaten oder einem halben Jahr. Die Bundesregierung hatte versprochen, etwas dagegen zu tun. Sie will daher gesetzlich festlegen, dass jeder ein Recht auf einen Termin innerhalb von 4 Wochen hat.

Nur: Die Wartezeiten sind ja vor allem deshalb so lang, weil es viel zu wenig Ärzte gibt. Und zwar deshalb, weil schon viel zu wenig Studienplätze für Ärzte existieren. Und weil Krankenkassen und Ärzteverbände außerdem nur eine begrenzte Anzahl an Ärzten pro Stadt genehmigen.

Daran aber will die Bundesregierung nichts ändern. Und damit ist ihr Gesetz ungefähr genauso sinnvoll, als wenn die Regierung jetzt beschließen würde, nur 20 Kinder pro Schulklasse zuzulassen – aber keinen einzigen zusätzlichen Lehrer einstellt und keine neuen Klassen aufmacht. Von ihrem ganzen Gesetz bleibt damit nichts übrig als ein Stück Papier, das schön aussieht… aber alle Missstände beim Alten lässt.

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