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Nr. 70, Dezember 2014 - Aus dem Ruhrgebiet

Rumänische Familien in der Hand skrupelloser Vermieter

Ein Unternehmer aus Gelsenkirchen hat in Essen, Gelsenkirchen und anderen Ruhrgebietsstädten eine Reihe halb verfallener Häuser aufgekauft, die er nun zu völlig überhöhten Preisen an Zuwanderer aus Rumänien vermietet.

Er nutzt skrupellos aus, dass diese Familien aus Rumänien arm sind, keinen Anspruch auf HartzIV oder Wohngeld haben und daher kein anderer Vermieter ihnen Wohnungen vermietet. Die Familien haben daher kaum eine Wahl, als sich zu Dutzenden in seinen Wohnungen zusammen-zupferchen und saftige Mieten für Bruchbuden zu zahlen, in denen die Türen nicht mehr zugehen, Badezimmer schimmeln und der Wind durch kaputte Fensterrahmen pfeift.

In den Häusern auf der Gladbecker Straße in Essen zahlte der Unter-nehmer nicht einmal die Wasser-rechnung. Das Wasser wurde abge-stellt, und die Familien mussten mit Kanistern Wasser von der Tankstelle gegenüber holen, um sich waschen und kochen zu können.

Auf diese Weise macht dieser Unternehmer Geld auf dem Rücken der Schwächsten. Und das Gesetz der Bundesregierung gegen angeb-lichen „Sozialmiss-brauch“, das Ein-wan-derern aus EU-Ländern bis zu fünf Jahre lang HartzIV verweigert, hilft ihm dabei.
Denn weil sie kein HartzIV und kein Wohn-geld bekommen, bleiben ihnen einzig solch mafiöse Vermieter, die sie zwingen können, hohe Mieten für Bruchbuden zu zahlen und außerdem jede Arbeit anzunehmen, um das Geld für diese Mieten und für Essen zusammenzu-kratzen: ob für 3 Euro auf Baustellen, in Schlachthöfen, als Geschirrspüler…

Diese grenzenlose Ausbeutung der rumänischen und bulgarischen Arbeiter, das ist Sozialmissbrauch!

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