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Nr. 172, Januar 2024 - Ihre Gesellschaft

Vonovia: Proteste der Mieter verhindern Heizkosten-Abzocke

Schon im letzten Jahr hat Vonovia in Bottrop-Welheim versucht, horrende Heizkosten-Nachzahlungen zu kassieren – teilweise 4.000 Euro. Als die Mieter dagegen Versammlungen organisierten und gemeinsam die Offenlegung der Belege für diese Heizkosten einforderten, ruderte Vonovia zurück und verlangte von den 140 Mietern auf einmal nur noch ganz geringe Nachzahlungen... angeblich aus „Kulanz“. Lieber verzichtete Vonovia also auf alle Forderungen, als den Mietern zu erlauben, die wahren Kosten für Heizung und alle anderen Leistungen zu kontrollieren. Interessant!

Dieses Jahr das gleiche Spiel: Nicht nur in Bottrop, sondern auch in Stuttgart, Hamburg oder Berlin hat Vonovia extreme Heizkosten-Abrechnungen von bis zu 9.000 Euro verschickt. Eine Rentnerin in Berlin Tempelhof-Schöneberg sollte 6.000 Euro nachzahlen! Auch hier machten die Mieter mobil. Zusammen mit dem bundesweiten Bündnis VONO!via & Co haben sie einen offenen Brief an Vonovia geschrieben, eine Pressekonferenz gemacht und Mitte Januar gegen Vonovia demonstriert. Und ganz plötzlich räumt Vonovia ein, dass die Abrechnungen falsch sind. Diesmal erklären sie, der Energielieferant sei schuld gewesen. Nur, dass dieser zu 49% Vonovia gehört.

Wenn sich einzelne Mieter beschweren, lassen die Wohnungskonzerne sie oft einfach jahrelang am ausgestreckten Arm verhungern. Dass Vonovia hier so schnell eingeknickt ist, liegt daran, dass sich Mieter über die Städte hinweg vernetzt und gemeinsam und öffentlich wahrnehmbar gewehrt haben.

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