Startseite > Das Rote Tuch > 105 > Finanzwelt: in ständiger Krise… und immer wieder kurz vor der (...)

Nr. 105, Februar 2018 - Ihre Gesellschaft

Finanzwelt: in ständiger Krise… und immer wieder kurz vor der Katastrophe

Seit Ende Januar sind die Aktienkurse an den Börsen weltweit abgerutscht. Die Aktien der 30 größten deutschen Konzerne sind in dieser kurzen Zeit um 12% gesunken − was absolut nichts mit deren realer wirtschaftlicher Lage zu tun hat, sondern einzig die Folge verrückter, riskanter Spekulationen ist.

Ausgelöst wurde dieser Abrutscher durch Gerüchte und Befürchtungen, die staatlichen Zentralbanken der USA und der EU könnten ihre Finanzspritzen an die Banken verringern.

2008 hatten die Zentralbanken die Banken aus der dramatischen Finanzkrise gerettet, indem sie ihnen in großem Stil Kredite zu 0% Zinsen gewährten. Und damit haben sie seitdem nie aufgehört.

Monat für Monat drucken die Zentralbanken gigantische Summen und leihen sie den Banken, die damit immer heftiger, immer riskanter an der Börse spekulieren. Sie müssen sich schließlich keine Sorgen machen, sie kriegen ja jederzeit neues Geld von den Zentralbanken, und wenn sie sich mal verspekulieren, dann kaufen die Zentralbanken ihnen die wertlosen Papiere sogar ab.
Eben weil sie die Spekulation immer weiter anheizen, sind diese Finanzspritzen sogar für ihr eigenes System eine Gefahr.
Doch jedes Mal, wenn die Zentralbanken auch nur laut darüber nachgedacht haben, die Finanzhilfen zu verringern und die Zinsen wieder anzuheben, hat die Börse angefangen verrückt zu spielen… und es stand die Gefahr einer neuen Finanzkrise im Raum.
Also haben die Zentralbanken immer weitergemacht. Mit dem Ergebnis, das Monat für Monat mit immer größeren Summen spekuliert wird, dass die Spekulationen immer riskanter, immer verrückter werden. In Deutschland zum Beispiel sind die Aktienkurse der 30 größten Konzerne (der DAX-Konzerne) in den letzten zehn Jahren um sagenhafte… 300% gestiegen!
Der Anstieg der Aktien stimmt in keiner Weise mit der realen Wirtschaftsleistung oder den Gewinnen der Konzerne überein. Es ist eine verrückte Spekulation, die immer weitergeht… bis die Blase irgendwann platzt und die Börse abstürzt.

Der jetzige Absturz könnte daher ein Vorbote einer neuen weltweiten Finanzkrise sein. Im Moment scheint es zwar so, als wäre es den Zentralbanken gelungen, die Spekulanten zu beruhigen und ihnen zu versichern, dass sie auch weiterhin kostenlos Monat für Monat Finanzspritzen in Milliardenhöhe bekommen werden. Doch damit heizen sie nur weiter die Spekulationsblasen an, bis sie eines Tages platzen müssen − mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Menschheit.

Das Rote Tuch
Archiv