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Nr. 99, Juli 2017 - Internationales

VW Bratislava: Streik gegen Lohndumping

6 Tage lang haben 8.000 Arbeiter des VW-Werks in Bratislava (Slowakei) gestreikt und damit 13,5% Lohnerhöhung durchgesetzt.
Die Arbeiter bauen dort den Audi Q7, den VW Touareg, den Porsche Cayenne – alles teure Autos. Und das... für 1.800 Euro brutto, nicht einmal halb so viel wie ein VW-Arbeiter in Deutschland verdient.

Es ist ihr erster Streik seit Gründung des Werks im Jahr 1991. Doch nachdem in der Slowakei ein Autowerk nach dem anderen eröffnet hat und Jaguar gerade ein weiteres Werk im Nachbarort baut, haben sie langsam die Nase voll, sich schweigend weiter zu diesen niedrigen Löhnen ausbeuten zu lassen.

VW hat ihnen versucht zu drohen: Wenn sie höhere Löhne zahlen müssten, würden sie „zu teuer“ und der Standort Slowakei wäre auf Dauer nicht mehr interessant. Doch die Arbeiter haben sich nicht einschüchtern lassen.
6 Tage lang lief fast kein Auto vom Band. Dann hat die VW-Führung nachgegeben.

Der Streik hat in ganz Osteuropa viel Aufmerksamkeit erregt, und die Bosse haben Sorge, er könne die Arbeiter anderer Autowerke noch auf Ideen bringen.

Denn die Arbeiter von VW haben vorgeführt, dass die Arbeiter nicht dazu verdammt sind, stillschweigend alle Ausbeutung und Erpressung hinzunehmen, sondern dass sie eine Waffe haben, ein mächtiges Druckmittel, um sich den Kapitalisten entgegenzustellen. Und diese Waffe ist der Streik!

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