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Nr. 22, August 2010 - Internationales

Bangladesch: Textilarbeiter streiken für höhere Löhne

Seit Monaten kämpfen zehntausende Textilarbeiter in Bangladesch für höhere Löhne. Im Juni legten sie zeitweilig 700 Fabriken mit insgesamt 800.000 Beschäftigten lahm.
Das „Angebot“ der Regierung, den Monatslohn von umgerechnet 19 Euro auf lächerliche 34,50 Euro anzuheben – eine Erhöhung, die nicht in Ansätzen die Preissteigerungen auffängt – hat nun noch einmal Öl ins Feuer gegossen. Am 31. Juli zogen mehr als 20.000 Textilarbeiter der Hauptstadt Dhaka von Fabrik zu Fabrik und besetzten die großen Straßen. Mit Steinen wehrten sie sich gegen die Tränengasgranaten und Gummigeschosse, mit denen die Polizei die Streikenden zu vertreiben versuchte.

In der Textilindustrie von Bangladesch arbeiten ca. 3,5 Millionen Menschen, für die großen westlichen Marken wie Wal-Mart, H&M, Zara, Levi Strauss. Sie sind die schlecht bezahltesten Textilarbeiter der Welt.
Doch diese reichen Unternehmen haben noch den Zynismus zu drohen: „Wenn ihr weiter streikt, dann verlagern wir die Firmen nach China oder Vietnam.“ Seit Monaten ist diese Drohung ohne Wirkung auf die Streikenden geblieben. Vielleicht wissen die Arbeiter in Bangladesch, dass es auch in China Streiks gibt...

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