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Nr. 162, Februar 2023 - Ihre Gesellschaft

Ford-Köln: Kein zweites Opel!

Ford will in Köln und Aachen 2.300 Arbeitende entlassen. Allein im Entwicklungszentrum – wo neue Bauteile und Automodelle entwickelt werden – sollen 1.700 der 3.600 Beschäftigten in den nächsten drei Jahren ihre Arbeit verlieren. Und sie sind nicht die ersten: In den letzten drei Jahren hat der Ford-Konzern bereits an die 6.000 Arbeitsplätze allein in Deutschland vernichtet, vor allem in der Produktion.

Der Ford-Konzern hat im letzten Geschäftsjahr über 10 Milliarden Dollar Reingewinn gemacht und seine Autoverkäufe gesteigert. Doch die Bosse von Ford wollen nicht ihre jahrelangen Milliardengewinne antasten, um die Kosten für die derzeitigen Umstrukturierungen (z.B. den Ausstieg aus dem Russlandgeschäft oder die Umstellung auf E-Autos) zu bezahlen. Stattdessen soll drastisch bei den Arbeitenden gespart werden – damit die Gewinne weiter sprudeln. Es gibt keinen Grund, dies hinzunehmen!

Doch statt zumindest alles zu versuchen, um Widerstand zu organisieren, hat der IG Metall-Betriebsrat der Vereinbarung zugestimmt – mit dem Argument, die Arbeitsplätze würden „sozialverträglich“ abgebaut, weil die Betroffenen... eine Abfindung bekommen. Er hat sogar ernsthaft erklärt, die Vereinbarung würde „den Grundstein für eine echte Zukunft legen“, weil dann betriebsbedingte Kündigungen (auf dem Papier) bis 2032 ausgeschlossen wären. So hat es Opel Bochum auch immer gemacht: Bei jeder Entlassungswelle gab es zur Beruhigung für die Übrigen eine „Beschäftigungs-garantie“ – die so viel wert war wie das Papier, auf dem sie stand. Bis das Werk am Ende ganz geschlossen wurde.

Wir haben nur eine einzige Chance auf eine „echte Zukunft“: Wenn wir Arbeitenden uns bewusst werden, dass es keinen anderen Weg gibt, als zu kämpfen – und den Kapitalisten entschlossen die Stirn zu bieten.

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