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Nr. 43, Juni 2012 - Ihre Gesellschaft

Auf wen wir uns garantiert… nicht verlassen können

Bis zum Schluss hat man den Arbeiterinnen bei Schlecker noch Hoffnung gemacht: Wenn sie auf Lohn verzichten, wenn sie sich „motiviert“ zeigen und engagiert weiterarbeiten, dann findet sich bestimmt ein Investor, der Schlecker weiterführt. Sie haben all das gemacht – und doch stehen sie nun alle auf der Straße.
Anders als die Familie Schlecker: Die hat bis zum Ende ihres Lebens ausgesorgt. Denn sie hatte jahrelang Zeit, ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen… bevor sie ihre Beschäftigten der Insolvenz ausgeliefert hat. Nun stehen die Beschäftigten mit leeren Händen da, nachdem sie vergeblich erst auf die Familie Schlecker, dann auf mögliche Investoren und schließlich auf finanzielle Überbrückungshilfen von der Regierung gehofft hatten.
Ja, in den Händen dieser reichen und mächtigen Leute liegt das Schicksal der Arbeitenden, bei Schlecker wie überall. Doch wenn die Arbeitenden auf deren Unterstützung hoffen, wenn sie sich auf diese Leute verlassen… dann sind sie verlassen.

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