Startseite > Das Rote Tuch > 58 > Fukushima: Tepco verseucht und tötet weiter – mit Unterstützung der (...)

Nr. 58, November 2013 - Internationales

Fukushima: Tepco verseucht und tötet weiter – mit Unterstützung der Regierung

Zweieinhalb Jahre nach der Atom-Katastrophe in Fukushima richtet die kriminelle Profitgier des verantwortlichen Energiekonzerns Tepco immer neue Schäden an.
Dass alles so billig wie möglich gemacht, Sicherheitsnormen nicht eingehalten und Protokolle gefälscht worden waren, hatte damals schon maßgeblich zu der Katastrophe beigetragen. Und seitdem geht genau das weiter!

So wusste Tepco sofort nach dem Unglück, dass riesige Mengen an Wasser radioaktiv verseucht würden und in das Grundwasser und ins Meer sickern. Doch wegen der extrem hohen Kosten hat Tepco sich schlicht geweigert, die nötigen Anlagen zu bauen, um die Ausbreitung des Wassers zu verhindern. Und die japanische Regierung hat geholfen, dies zu vertuschen. Und so haben die Einwohner erst im Juli erfahren, dass seit zweieinhalb Jahren permanent radioaktives Wasser in ihr Grundwasser und ins Meer gelangt und sie zu vergiften droht.
Noch direkter bedroht Tepcos Unverantwortlichkeit die rund 3000 Arbeiter, die in dem Kraftwerk arbeiten: schlecht bezahlt, in einer Kette von bis zu 8 Sub-Firmen, mit völlig inkompetenten Vorgesetzten und völlig veralteter, zum Teil schrottreifer Ausrüstung. Denn Tepco weigert sich sogar, moderne Geräte einzusetzen, weil diese danach verstrahlt und damit nicht mehr zu gebrauchen sind.
Da riskieren sie lieber, dass dies mit den Arbeitern geschieht.

Die japanische Regierung hat außerdem einen Teil des verseuchten Gebiets wieder für „bewohnbar“ erklärt, obwohl die Strahlung dort weiter hoch ist, und sagt nun den Einwohnern: „Ihr könnt ja in eure Häuser zurück, also brauchen wir euch auch nicht für den Verlust des Hauses zu entschädigen.“ Damit zwingt sie die Familien fast, in die verseuchten Gebiete zurückzukehren – nur damit Tepco und der Staat keine angemessene Entschädigung zahlen müssen.

Trotz seiner Verantwortung für diese riesige Katastrophe kann Tepco nun stolz verkünden, allein im ersten Halbjahr 2013 mehr als 4 Milliarden Dollar Profit gemacht zu haben.

Ja, Atomkraft kann gefährlich sein, aber noch gefährlicher sind die Kapitalisten, die das Sagen haben und die Profitlogik, nach der sie entscheiden. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit gehören diese Mörder sofort entschädigungslos enteignet!

Das Rote Tuch
Archiv