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Nr. 20, Mai 2010 - Ihre Gesellschaft

Euro ja oder nein – eine Alternative für die arbeitende Bevölkerung?

Seit mehreren Wochen diskutieren einige Politiker wieder darüber, ob Deutschland mit oder ohne Euro besser dran wäre und ob es sich lohne, den Euro mit einem 750-Milliarden-Programm zu erhalten.
Keiner dieser Politiker aber erwähnt dabei, dass diese 750 Milliarden vor allem ein Hilfspaket für die deutschen und französischen Banken sind, die größten Kreditgeber von Griechenland, Spanien usw. Denn die würden bei einem Staatsbankrott dutzende Milliarden verlieren. Für diese neue Bankenhilfe soll die Bevölkerung nun bezahlen, und zwar in allen Euro-Ländern.

Die arbeitende Bevölkerung würde aber auch nichts gewinnen, wenn Mark, Francs und Lira wiederkämen. Im Gegenteil: Dann würde nämlich auf die einzelnen Währungen spekuliert und damit auf die Wechselkurse. Eine solche Entwicklung würde zwangsläufig den gesamten Handel zwischen den EU-Ländern drastisch schrumpfen lassen und damit die nächste wirtschaftliche Katastrophe hervorrufen. Das gilt insbesondere für den „Exportwelt-meister“ Deutschland. Denn rund 65% der deutschen Exporte gehen in andere EU-Länder, und das geht durch die gemeinsame Währung, den Euro, sehr viel leichter.

Die arbeitende Bevölkerung darf sich nicht in ihrem Gegner täuschen: Die drängende Frage für uns besteht nicht darin, ob man uns zur Rettung der Kapitalisten in Euro oder in Mark die Löhne kürzt und die Renten klaut. Sondern wie wir es schaffen, dies zu verhindern.

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