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Nr. 51, März 2013 - Aus dem Ruhrgebiet

Opel: Entlassungen und Lohnverzicht sind nicht „alternativlos“

Jetzt steht es fest: 700 Opel-Arbeiter (die komplette Nachtschicht) sollen nun schon diesen Sommer mit Abfindung entlassen werden, weitere 2000 Kollegen in den nächsten drei Jahren. Bleiben soll in Bochum nur ein Lager und eine Komponentenfertigung mit höchstens je 600 Arbeitern. Und dafür sollen alle Opel-Arbeiter in Deutschland noch auf mindestens 4% Lohn verzichten.

All dem hat die Führung der IG Metall und der Gesamtbetriebsrat von Opel Deutschland widerstandslos zugestimmt, nachdem General Motors gedroht hatte, Opel Bochum sonst schon zwei Jahre früher zu schließen.

Dabei hatten die Bochumer Arbeiter auf allen ihren Versammlungen immer wieder deutlich gemacht, dass sie von diesen Erpressungen von General Motors endgültig genug haben. Dass sie nicht bereit sind, erst auf Lohn zu verzichten und dann in die Arbeitslosigkeit geschickt zu werden.
Doch die Führung der IG Metall hat sich einfach über ihre Köpfe und über den Bochumer Betriebsrat hinweggesetzt und hat erklärt, die Massenentlassungen und der Lohnverzicht wären „alternativlos“ und „notwendig für die Rettung von Opel“. Sie hilft damit den Bossen von GM, ihre widerlichen Erpressungen zu rechtfertigen und gegen die Arbeitenden durchzusetzen.

Solche wichtigen Entscheidungen aber, ob man die Angriffe der Unternehmer auf die Arbeitsplätze und Löhne akzeptiert oder ob und wie man sich dagegen wehren will, gehören einzig in die Hände der Arbeitenden vor Ort, in die Hände der Betroffenen. Schließlich müssen die auch die Folgen der Entscheidungen tragen.

Und man kann nur hoffen, dass die Arbeitenden in Bochum trotz allem die Kraft finden, sich diese Entscheidung nicht nehmen zu lassen. Denn selbstverständlich ist die Lage nicht alternativlos: GM ist einer der reichsten Konzerne der Welt und hat alle finanziellen Möglichkeiten, um Arbeitsplätze, Löhne und Renten der Arbeitenden zu erhalten.

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