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Nr. 32, Juni 2011 - Internationales

Dieses System gehört dringend abgeschaltet

Die japanische Regierung hat nun einen Rettungsfonds geschaffen. Nein, nicht etwa für die über 90.000 Opfer von Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe, die noch immer in Notlagern leben müssen und die alles verloren haben. Nicht für all die Arbeiter, die in dem verstrahlten AKW Fukushima ihr Leben riskieren. Nein, die japanische Regierung hat einen Rettungsfonds gegründet… für den Stromkonzern Tepco, den Betreiber des AKWs Fukushima, der vor und seit der Katastrophe ständig nur gelogen und betrogen hat! Dieser Rettungsfonds soll die Opfer der Atomkatastrophe entschädigen, damit das „arme“ Unternehmen von dieser Last befreit wird.

Der Konzern Tepco hat mit seiner Profitgier und seinen skrupellosen Einsparungen bei der Sicherheit das Leben und die Lebensgrundlage von hunderttausenden Menschen über viele Jahrzehnte zerstört. Nichts kann dies wieder gut machen. Ein solcher Konzern müsste enteignet und vergesellschaftet werden, um seine Aktionäre und Manager daran zu hindern, weiter Schaden anzurichten. Doch das absolut Mindeste wäre, dass dieser milliardenschwere Konzern seinen Opfern wenigstens ernsthafte Entschädigungen zahlt.

Stattdessen haben es Tepco und die japanische Regierung in ihrem Zynismus so weit gebracht, dass die Entschädigungen nun zu einem guten Teil von der Bevölkerung, aus Steuergeldern bezahlt werden… und damit im Grunde von den Opfern selber! Und so sind bei dieser Ankündigung auch gleich die Aktienkurse von Tepco in die Höhe geschossen.
Die Gewinne bleiben in den Händen der Konzerne und ihrer Aktionäre, alle fürchterlichen Folgen aber trägt die arbeitende Bevölkerung. Das ist Kapitalismus.

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