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Nr. 30, April 2011 - Aus dem Ruhrgebiet

Küppersmühle Duisburg: Krimineller Pfusch am Bau

Lebensgefährlicher Pfusch ist beim Bau eines riesigen Stahlquaders auf dem Dach der Küppersmühle im Duisburger Innenhafen betrieben worden.

Nur dem glücklichen Umstand, dass die mit dem Bau beauftragte Stahlbaufirma ISS Insolvenz anmeldete, ist es zu verdanken, dass dies rechtzeitig ans Licht kam.
Ein Schweißer, der als Leiharbeiter für ISS arbeitete, berichtet: Aus Zeitgründen seien Stahlträger vor dem Schweißen nicht vorgewärmt worden, wodurch Risse im Material entstehen können. Man habe Hohlräume einfach mit Blechen und Eisen gefüllt.

„Ich habe große Sorgen, dass dieser Stahl irgendwann abreißt und Menschen ums Leben kommen“, schreibt der Arbeiter: „Ich möchte nicht verantwortlich sein für ein Unglück.“ Als er seinen Chef darauf ansprach, war die Antwort: Er werde „fürs Schweißen, nicht fürs Nachdenken bezahlt“.

Wie man sieht, können die Arbeitenden sehr wohl arbeiten und gleichzeitig nachdenken. Ganz anders als diese skrupellosen, profitgierigen Unternehmer, die weder arbeiten… noch (an die Allgemeinheit) denken.

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