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Nr. 90, Oktober 2016 - Ihre Gesellschaft

Die bitteren Pillen der Pharmakonzerne

Innerhalb von nur zwei Jahren sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel geradezu explodiert. Sie sind um 4,8 Milliarden Euro auf insgesamt 36,9 Milliarden gestiegen.
In Deutschland sind die Medikamentenpreise inzwischen sogar 27 % teurer als in den restlichen EU-Staaten.

Für einen Großteil der steigenden Ausgaben sind Pharmakonzerne wie Bayer, Merck oder Novartis verantwortlich: Sie halten auf viele Medikamente Patente, sind somit die einzigen Anbieter und verlangen dreiste Wucher- und Phantasiepreise…

2011 erst hatte die CDU-FPD-Regierung ein Gesetz verabschiedet, das angeblich die Wucherpreise der Pharmakonzerne bremsen sollte. Doch das Gesetz war so gemacht, dass die Konzerne ihre Preise noch mehr erhöhen konnten als vorher.

Das ist kein Zufall. Gerade die Pharmaindustrie hat weltweit trotz kriselnder Weltwirtschaft in den letzten Jahren immer riesige Gewinne gehabt, und hat von allen Branchen mit die höchsten Aktienzuwächse. Und zwar nicht zuletzt, weil alle Regierungen ihnen über das staatliche Gesundheitswesen bewusst Märkte zuschanzen, auf denen sie beliebige Wucherpreise verlangen können.

Wucherpreise, für die am Ende die arbeitende Bevölkerung zahlt: mit steigenden Krankenkassenbeiträgen, immer mehr Zuzahlungen bei Medikamenten…

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