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Nr. 75, Mai 2015 - Aus dem Ruhrgebiet

Keine Entlassungen und Kürzungen bei der EVAG in Essen!

Die Stadt Essen will die Essener Verkehrsbetriebe (EVAG) zwingen, über 10 Millionen Euro pro Jahr einzusparen! Und die Beschäftigten sind die ersten Opfer dieses riesigen Sparplans: Alle 100 Arbeiter, die in den letzten zwei Jahren eingestellt wurden, sollen ihre Arbeit verlieren. Allen Beschäftigten sollen außerdem die Löhne gekürzt werden, um teilweise mehrere hundert Euro im Monat. Und sehr kranke Kollegen sollen zur Kündigung gedrängt werden.

Doch das reicht der Stadt nicht. Obendrein soll auch auf dem Rücken der Fahrgäste gespart werden: Straßenbahnen sollen zu Hauptverkehrszeiten nur noch alle 15 Minuten fahren, Haltestellen und sogar ganze Buslinien sollen komplett abgeschafft werden.

Ja, um die Messe Essen umzubauen, gibt die Stadt Essen „mal eben“ an die 100 Millionen Euro aus, obwohl die Mehrheit der Einwohner dagegen stimmte. Aber bei Bus und Bahn, da sparen sie – bei etwas, auf das alle jeden Tag angewiesen sind: Arbeitende, Rentner, alleinerziehende Mütter, Schulkinder.
Um diese heftigen Verschlechterung durchzusetzen, haben die Politiker eine echte Drohkulisse aufgebaut. Die Stadtkasse gibt der EVAG einfach kein Geld mehr. Sie sagen: „Ihr kriegt erst wieder Geld, wenn ihr die Sparpläne macht.“ Um die Löhne für diesen Monat bezahlen zu können, musste sich die EVAG schon bei anderen städtischen Firmen und bei Banken Geld leihen.
Die Arbeiter der EVAG sollen so Angst bekommen, dass die EVAG gar keine Löhne mehr zahlen kann, dass sie Pleite geht, wenn sie die Sparmaßnamen nicht mitmachen. Die Politiker hoffen, die drastischen Verschlechterungen auf diese Weise ohne Widerstand durchsetzen zu können. Doch dass dieser Plan aufgeht, ist nicht gesagt.

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