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Nr. 168, August 2023 - Aus dem Ruhrgebiet

Dortmund: Ein Mord, der nicht vergessen werden darf

Am 12. August haben 1.200 Menschen in Dortmund demonstriert. Sie erinnerten an Mouhamed Lamine Dramé, der am 8. August vor einem Jahr in Dortmund von der Polizei erschossen wurde.

Der gerade einmal 16jährige, traumatisierte Flüchtling aus dem Senegal hatte gedroht, sich umzubringen. Ein Betreuer der Einrichtung, in der er lebte, rief deshalb die Polizei. Diese sollten den Jungen vor sich selber schützen. Stattdessen griffen die Polizisten den Jungen, der mit einem Messer in der Hand am Boden saß, mit Pfefferspray an. Als er sich daraufhin bewegte, schoss ein Polizist sofort mit einer Maschinenpistole auf ihn und durchsiebte seinen Körper mit 5 Kugeln.
Die Polizisten behaupteten daraufhin, der 16jährige habe sie angegriffen und sie hätten „in Notwehr“ gehandelt. Doch ihr widerlicher Versuch, das Opfer zum Täter zu machen, scheiterte dank mehrerer Zeugenaussagen und Beweise.

Anders als in den meisten Fällen kommen die beteiligten Polizisten dank der vielen Proteste nun zumindest vor Gericht. Doch ob sie auch verurteilt werden, bleibt nach den Erfahrungen der Vergangenheit abzuwarten. Schließlich braucht die herrschende Klasse die Polizisten für die Drecksarbeit: um in den ärmeren Vierteln, unter den Opfern dieser kranken und ungerechten Gesellschaft für „Ruhe“ zu sorgen. Daher gibt sie sich viel Mühe, um die Polizisten vor Strafen zu schützen, egal was diese anstellen.
Es geht nur dann manchmal anders aus, wenn viele Menschen weiter und immer wieder die Aufmerksamkeit auf diese Verbrechen lenken.

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