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Nr. 42, Mai 2012 - Aus dem Ruhrgebiet

E.ON macht Schule

Erst hat es E.ON vorgemacht, jetzt macht Hochtief es nach: Sie kaufen ein Grundstück von der Stadt Essen und lassen sich dann die Hälfte des Kaufpreises zurückzahlen. Sie nutzen einen Trick im Kaufvertrag, mit dem sie das Geld zurückfordern können, wenn die Erschließung und Bebauung des Grundstücks teurer wird als geplant. 1,2 Millionen Euro kriegt Hochtief jetzt von der Stadt, E.ON hat 2 Millionen kassiert.
Die Stadt hat noch nie etwas zurückgefordert, wenn sie der Industrie Grundstücke abgekauft hat. Im Gegenteil: Stets hat sie mit öffentlichen Geldern die oftmals verseuchten Grundstücke, Grünanlagen, Spielplätze und Wohngebiete wieder instand gesetzt.
Doch der Baukonzern Hochtief, der 35 Millionen Euro an Abfindungen für seine Manager zahlt, ist sich nicht zu schade, diese 1,2 Millionen Euro von der Stadt Essen zu fordern… die dieses Geld dann wieder woanders einsparen muss – indem sie zum Beispiel die nächsten Stadtteil-Bibliotheken schließt.

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