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Nr. 20, Mai 2010 - Aus dem Ruhrgebiet

TKS Duisburg: Streiken für den Arbeitgeber?

Da hat ThyssenKruppStahl (TKS) seine eigenen Arbeiter Ende April zum „Streik“ aufgerufen. Den meisten Arbeitern war sofort klar, dass daran etwas faul sein musste.
Gemeinsam mit Geschäftsführung und Gewerkschaft sollten die Arbeiter im Landschaftspark Duisburg gegen die hohen Rohstoffpreise demonstrieren. Denn die schmälern die Konzerngewinne. Für die Gewinne der Aktionäre also sollten die Arbeiter aller Standorte mobil machen!

Doch ihr Plan ist nicht ganz aufgegangen. Die feurigen Reden für das gute Unternehmen und gegen die bösen Rohstoffspekulanten wurden von den Arbeitern mit Schweigen beantwortet. Der Beifall blieb aus. Stattdessen nutzten mehrere tausend Arbeiter verschiedener Standorte die Gelegenheit, um sich über die wachsende Arbeitshetze und die neusten Sauereien der Vorgesetzten auszutauschen, um über ihre eigenen wachsenden Rohstoffpreise bei Sprit, Strom und Lebensmitteln und die deshalb nötigen Lohnerhöhungen zu sprechen… oder gemeinsam eine Currywurst zu essen.

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