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Nr. 165, Mai 2023 - Ihre Gesellschaft

Inflation: Alles wird gut?

Die Regierung und ihre sogenannten „Wirtschaftsexperten“ verkünden seit einigen Wochen ganz freudig, dass die Inflation offiziell gesunken sei, auf „nur“ noch 7,3%. In Wahrheit nämlich hat die Regierung nur... die Berechnung der Inflation geändert.

Im sogenannten „Warenkorb“, dessen Preise als Grundlage für die Berechnung der Inflation dienen, wurden die Ausgaben für Miete, Heizung und Strom bislang mit 10% einberechnet. Selbst das ist schon viel zu wenig. Die meisten von uns müssen schließlich nicht 10%, sondern zwischen 25 und 50% ihres Lohns oder ihrer Rente hierfür ausgeben.
Jetzt aber hat die Regierung den Anteil von Miete, Heizung und Strom im Warenkorb sogar noch einmal gesenkt, auf nur noch 7,5%. Und Simsalabim, schon ist die Inflation natürlich offiziell gesunken. Und die Politiker können uns erzählen, dass doch alles besser würde und wir abwarten könnten, die Probleme würden sich schon regeln.

Doch wir Arbeitenden brauchen nur unsere Nebenkosten, Rechnungen und Kassenzettel vom Supermarkt anzugucken, um die wahre Inflation zu berechnen.

Die Streiks erst im Öffentlichen Dienst und nun bei der Bahn oder im Einzelhandel für 400-650 Euro mehr Lohn im Monat sind das Ergebnis unserer Rechnung – und der Erkenntnis, dass wir uns „abwarten“ nicht leisten können.

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