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Uniklinikum Essen: Sparmaßnahmen sind ansteckend

23 Pflegekräfte und Ärzte sowie 15 Patienten sind in der Strahlenklinik des Essener Uniklinikums an Covid-19 erkrankt. Ein Patient ist gestorben. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, hatte die Klinikleitung nichts Besseres zu tun, als den Beschäftigten öffentlich (in der Zeitung) die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben... mit der Unterstellung, sie hätten sich nicht an alle Regeln gehalten. Eine bodenlose Frechheit!
Die Krönung war die Aussage der Klinikleitung, das Virus in der Strahlenklinik habe sich unter anderem deshalb verbreitet, weil die Beschäftigten im Pausenraum nicht immer Masken getragen hätten. Sollen sie sich ihren Kaffee und ihr Brötchen etwa spritzen?!?

Die Beschäftigten in den Krankenhäusern geben ihr Bestes und riskieren täglich ihre eigene Gesundheit, um in dieser Ausnahmesituation die Patienten weiter so sicher wie möglich zu versorgen – trotz rationierter Schutzkleidung, trotz fehlender Tests (nicht mal bei Symptomen haben sie das Recht, einen Test zu verlangen!) und trotz abgesenkter Hygieneregeln. Selbst wenn sie selber unter Quarantäne stehen, zwingt man sie wegen des Personalmangels, arbeiten zu kommen – obwohl dies ihre Kollegen und Patienten gefährdet.

All dies erhöht in Wahrheit das Ansteckungsrisiko in den Krankenhäusern und ist den jahrelangen verbrecherischen Sparmaßnahmen geschuldet, die zu diesem dramatischen Mangel an Personal und Material geführt haben.